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Steuerung von Elektrokettenzügen – Schutzsteuerung vs. Direktsteuerung einfach erklärt

Bei der Steuerung von Elektrokettenzügen werden hauptsächlich zwei Systeme unterschieden: Schutzsteuerung und Direktsteuerung. Beide Varianten haben direkte Auswirkungen auf Sicherheit, Wartung und den Einsatz im industriellen Umfeld.

Was ist eine Schutzsteuerung?

Im Bereich der Elektrokettenzüge bezeichnet der Begriff Schutzsteuerung eine Steuerungstechnik, bei der mit Schutzkleinspannung (typischerweise 24 bis 48 Volt Gleichspannung) gearbeitet wird, die eigentliche Netzspannung wird erst im Kettenzug zugeschaltet. Diese sichere Steuerung sorgt für den notwendigen Personenschutz und minimiert das Risiko eines elektrischen Schlages.
Die Spannung ist so niedrig, dass selbst bei Kontakt keine Gefahr für Personen besteht. Zwei Varianten sind relevant:

  • SELV (Safety Extra Low Voltage): galvanisch getrennt, nicht geerdet
  • PELV (Protective Extra Low Voltage): galvanisch getrennt, geerdet

Diese Steuerungsart ist bei handbedienten Hebezeugen – etwa Kettenzügen an Säulenschwenkkranen oder Deckenkrananlagen – in der Regel vorgeschrieben, sofern eine Gefährdung von Personen nicht ausgeschlossen werden kann.

Die Anforderungen leiten sich auch aus der Maschinenrichtlinie (2006/42/EG), der DGUV Vorschrift 54 oder der DIN EN 60204-32: Zum Beispiel im Abschnitt 6 Schutz gegen elektrischen Schlag:
„6.2.4 Schutzkleinspannung (PELV) ist eine Schutzmaßnahme, durch die die elektrische Spannung im Steuerkreis so begrenzt wird, dass bei Berührung kein gefährlicher Stromfluss auftritt. Diese Schutzmaßnahme wird empfohlen, um die Sicherheit des Bedienpersonals zu gewährleisten.“

 

Ist eine Schutzsteuerung auch immer eine Schützsteuerung?

Schutzsteuerung ≠ Schützsteuerung

"Schutzsteuerung" und "Schützsteuerung" sind nicht dasselbe, obwohl sie ähnlich klingen.

Der Begriff Schutzsteuerung bezieht sich nur darauf, ob eine Schutzkleinspannung zum Personenschutz vorhanden ist oder nicht.

Ob die Motorsignale mit einem konventionellen Schütz (ein Schaltgerät) oder zum Beispiel rein elektronisch mit einer Frequenzumrichter-Steuerung realisiert werden, spielt dabei keine Rolle. 

SchutzsteuerungDirektsteuerung
  • kann eine Schützsteuerung sein
  • auch Halbleiterrelais, Frequenzumrichter etc. möglich
Ist meistens eine Schützsteuerung
MIT niedriger Steuerspannung zum Schutz von PersonenOHNE Schutzsteuerung

Was ist ein Schütz?

Ein Schütz ist ein elektromechanisches Schaltgerät, das elektromagnetisch betätigt wird, um elektrische Verbraucher wie Motoren oder Heizungen sicher zu schalten.
Es nutzt eine Spule, um ein Magnetfeld zu erzeugen, das mechanische Kontakte schließt oder öffnet. Dadurch verbindet es die Vorteile beider Prinzipien: elektrische Ansteuerung und robuste mechanische Schaltleistung.

Schütze eignen sich für hohe Lasten, häufiges Schalten und sind ein zentraler Bestandteil klassischer Steuerungen wie Direktsteuerungen oder Schützsteuerungen.

BauteilDirektsteuerungSchutzsteuerungElektronische Steuerung
SchützeJaoptionalnein
Frequenzumrichter / HalbleiterneinJaJa