Seiltrommel, gerillt: In der Standardausführung werden die Seiltrommeln der Baureihen "ETSW", "P", "TAPW", "MC" und "SB" mit glatter Trommelronde ausgeführt. Um das Wickelverhalten des Seiles zu verbessern, die Standzeiten zu verlängern und den Abstand zu einer eventuell konstruktiv bedingten Umlenkung zu reduzieren, wird die Ronde (Trommelkern) in gerillter Bauweise ausgeführt – Vorteile im Überblick:
- Gleichmäßige Wicklung, verbessertes Wickelverhalten:
Die Rillen führen das Seil präzise und sauber in die vorgegebenen Bahnen, wodurch es sich gleichmäßig auf der Trommel wickelt. Bei glatten Seiltrommeln könnte sich das Seil unkontrolliert übereinanderlegen. - Erhöhung der Standzeiten des Seils durch weniger Verschleiß
Eine gleichmäßige und kontrollierte Wicklung des Seils auf einer gerillten Trommel reduziert die mechanische Belastung und den Abrieb am Seil. Dadurch wird das Seil weniger beansprucht, was zu einer längeren Lebensdauer und somit höheren Standzeiten führt. - Reduzierung des Abstands zur Umlenkung aufgrund effizienterer Raumausnutzung
Durch die gerillte Bauweise wird das Seil enger und präziser auf der Trommel gewickelt. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung des Platzes und verringert den Abstand zu notwendigen Umlenkungen (wie Umlenkrollen oder andere Führungselemente), wodurch die Konstruktion kompakter und funktionaler wird.
Seilandruckrolle: Die Verwendung einer Seilandruckrolle wird empfohlen, um ein verbessertes Wickelverhalten eines unbelasteten Seiles beim Auf- bzw. Abwickeln zu erzielen. In den häufigsten Fällen wird die Seilandruckrolle in Verbindung mit einer gerillten Seiltrommel verbaut, um ein optimales Wickelverhalten bei unbelastetem Seil zu erhalten.
Freilaufkupplung: Freilaufkupplungen sind nur beim Einsatz in Zugwinden zulässig. Die Freilaufkupplung ermöglicht bei den Seilwindenbaureihen "MC" und "SB" ein Abkoppeln vom gebremsten Antrieb. Somit ist ein manuelles Abwickeln des Seiles ohne motorische Unterstützung einfach umzusetzen.
Schlaffseilschalter: Die Schlaffseilschaltung kommt bei einer Vielzahl von Motorleitungstrommeln und auch Seilwinden zum Einsatz. Der Schlaffseilschalter erfasst, ob das Seil unter Last steht oder gelockert abgelegt bzw. abgewickelt wird. Somit wird eine Gefahr der Schlaufenbildung, speziell im Abwickelvorgang ausgeschlossen.
Spulvorrichtung: Eine vor der Trommel gelagerte Spulvorrichtung hat die Aufgabe, ein geordnetes Aufwickeln des Seils auf die Seiltrommel zu gewährleisten. Mittels Rollenfenster, das linear vor der Seiltrommel auf einer Spindel hin und her geführt wird, wird das Seil über die gesamte Trommelbreite auch in mehreren Lagen geordnet auf- und abgewickelt. Die Spulvorrichtung vergrößert zudem den Seilablenkwinkel, was zu einer Verkleinerung des Mindestabstandes zwischen Trommel und erster Umlenkung führt.
Trommelschutzabdeckung: Die Trommelschutzabdeckung ist in erster Linie für die Sicherheit des Bedieners gedacht. Sie soll verhindern, dass Personen, Gegenstände oder Kleidungsstücke in den Seiltrieb gelangen.
Handbremslüftung: Um bei einem Ausfall der Energieversorgung die Last manuell senken zu können, besteht die Möglichkeit, optional die Winden der Baureihe "SB" mit einer Handbremslüftung auszurüsten.
Steuerungsarten:
Die Elektroseilwinden der Baureihen
"P" und
"MC" können bis zu einer Leistung von 1,85 kW mit einer Direktsteuerung ausgerüstet werden, wobei der Motorstrom direkt über eine Handsteuer-Bedienflasche geschaltet wird. Neben der Direktsteuerung können die Winden alternativ mit einer 42 V Schützsteuerung ausgerüstet werden. Durch den Einsatz einer Schützsteuerung besteht die Möglichkeit, die Elektroseilwinde optional mit Spindelendschalter, ausgeführt als Notendschalter und / oder Betriebsendschalter oder einer Überlastsicherung auszuführen. Neben dem Einsatz einer Direkt- und Schützsteuerung besteht die Möglichkeit, die Elektroseilwinde mit einer Frequenzumrichtersteuerung auszurüsten. Diese Steuerungsart ermöglicht die Nutzung von zwei einstellbaren Geschwindigkeiten sowie frei programmierbare Anfahr- und Abbremsrampen.
Spindelendschalter:
Der Spindelendschalter wird direkt in Verlängerung der Trommelachse mit der Seiltrommel verbunden. Er dient der Festlegung frei wählbarer Abschaltpositionen der Seilwinde durch das Einstellen der Schaltnocken im Schalterinneren. Die Spindelendschalter, ausgeführt als Notendschalter, verfügen zunächst standardmäßig über zwei Kontakte, um bspw. die oberste und die unterste Hakenposition zu begrenzen. Auf Wunsch kann der Endschalter als Betriebsendschalter mit zwei weiteren Kontakten z.B. für eine Vorabschaltung ausgeführt werden.
Elektrische Seilwinde: Wie stelle ich einen Spindelendschalter richtig ein?
In diesem Video wird gezeigt, wie bei einer elektrischen Seilwinde der Spindelendschalter eingestellt wird.
Zum Beispiel: die elektrische Seilwinde der Modellreihe P, die bis zu 1 t Last heben kann oder die elektrische Seilwinde der Modellreihe ETSW, die für bis zu 3 t ausgelegt werden kann.
Steuerungsoptionen:
Eine elektrische Verbindung zum Netz wird durch ein Netzanschlusskabel oder / und einen Geräteanbaustecker realisiert. Mittels Netztrennschalter oder Netz-anschlussstecker kann die Elektroseilwinde z.B. für Servicezwecke stromlos geschaltet werden.
Bedienung:
Auf Wunsch wird die Seilwinde mit Handsteuertaster, Druckknöpfen in der Schaltschranktür, Fußtaster, Wandtaster oder einer Funk-Fernsteuerung ausgeführt. Auch eine Kombination mehrerer Bedienungen ist möglich. Es ist zu berücksichtigen, dass Elektroseilwinden mit einer Schütz- oder Frequenzumrichtersteuerung standardmäßig zunächst keine Bedienung beinhalten, sondern diese Option wie beschrieben gesondert gewählt wird. Jede Bedienung verfügt über Drucktaster mit den Funktionen "Auf", "Ab" und einem Pilztaster für die Funktion "Not-Aus".
Handsteuerung für Direktsteuerung
Schützsteuerung
Druckknöpfe in Schaltschranktür
Funk-Fernsteuerung
Wandtaster
Handsteuertaster für Schützsteuerung
Netztrennschalter
Wählschalter